Die Nassreifung im Vakuumbeutel
Sie möchten Ihr hochwertiges Wildbret bzw. Rindfleisch oder andere Arten dunklen Fleisches vakuumieren und anschließend im Lava R-Vac Vakuumbeutel reifen lassen? Sie werden sich wundern wie zart und bekömmlich das Fleisch anschließend schmeckt. Lava erklärt Ihnen was hinter „Reifen lassen“ wirklich steckt:
Wildbret bzw. generell dunkles Fleisch sollte zunächst im Wildkühlschrank oder Kühlschrank (in der Regel macht das der Metzger) bei mindestens +7 Grad C in der Decke bzw. Schwarte abgekühlt werden, so schreibt es der Gesetzgeber vor. Bei Rehwild empfiehlt Lava +3 Grad C für bis zu 7 Tage und bei Schwarzwild +1 Grad C bei bis zu 4 Tagen. Eine elektronische Temperaturregelung wird dabei empfohlen, um hohe Temperaturschwankungen zu vermeiden.
Nach dem „aus der Decke schlagen“ und zerwirken wird das Wildbret erneut gekühlt, dass es maximal +3 Grad C im Kern aufweist. Grundvoraussetzung für die Reifung unter Vakuum ist ein sehr sauberes Arbeiten, damit der Oberflächenkeimgehalt niedrig bleibt.
Stücke mit Weichschüssen (Oberflächenkeimgehalt!), zu spät aufgebrochene Stücke (Aufbrechen länger als ca. 2 Std. nach dem Erlegen) und gehetztes (z.B. nachgesuchte Stücke) oder brunftaktives männliches Wild eignen sich nicht für eine Vakuumreifung, denn gehetzte oder brunftaktive Stücke verfügen über einen geringen Muskelglykogengehalt, der eine unzureichende Fleischreifung und ein unzureichendes Absinken des pH-Wertes in der Muskulatur bewirkt. Wildbret solcher Stücke verdirbt recht rasch in der Vakuumverpackung, was jedoch sofort beim öffnen der bemerkbar wird (Geruch, schmierige Oberfläche des Fleisches).
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Achten Sie beim Vakuumieren darauf, dass Sie mit Latexhandschuhen arbeiten und alle Arbeitsgeräte keimfrei sind. Lava empfiehlt stets auf einem Schneidbrett, idealerweise aus Kunststoff oder einer gereinigten glatten Edel-
stahlfläche zu arbeiten und zunächst das Fleisch mit Messer und Handschuhen zu portionieren. Anschließend werden die vorbereiteten Vakuumbeutel gefüllt, dass beim späteren Vakuumieren nur noch mit sauberen Händen gearbeitet wird.
Beim Befüllen des Vakuumbeutels die Beutelöffnung oben nach außen krempeln und später wieder umstülpen, dass an der Stelle, wo geschweißt wird kein Fettfilm haftet. Das garantiert perfekte Schweißnähte!
Die Fleischreifung im Vakuumbeutel (die sogenannte Nassreifung) ist prinzipiell abhängig vom Alter des Stückes, der vorhandenen Muskelglykogen-Menge sowie von Temperatur und Zeit. Das heißt, je tiefer die Temperatur, desto länger benötigt die Fleischreifung (empfohlene Temperaturen: zwischen 0 und +4 Grad C für eine max. dreiwöchige Lagerung: 0 bis +1 Grad C für eine max. sechswöchige Lagerung). Länger als sechs Wochen sollte kein Wildbret bzw. dunkles Fleisch gekühlt werden, sondern dann besser einfrieren.
Die Nassreifung im Vakuumbeutel garantiert ein besonders zartes und genießbares Fleisch, dafür aber ab und an auch einen leicht metallischen Geschmack, der nach dem Zubereiten aber meist verfliegt. Was ganz klar für die Nassreifung spricht ist der Saftgehalt im Fleisch, der voll erhalten bleibt. Man erzielt daher den vollen Betrag, sofern das Fleisch weiterverkauft werden soll.
Wer jedoch auf das ein oder andere Gramm (bis zu 30 % weniger) verzichten kann, der sollte einmal das unten beschriebene Dry-Aging (Trockenreifen) ausprobieren, welches normales Fleisch innerhalb von 3 - 4 Wochen durch Vakuumieren zu Edelfleisch macht. Dabei werden spezielle Membran-Vakuumbeutel eingesetzt, die sich mit der Oberfläche des Fleisches verbinden und einseitig wasserdampfdurchlässig sind.
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